Grob gesagt: die Begriffe geben an, ob eine Scheibe, die unter bestimmten Voraussetzungen geworfen wurde, eher dazu tendiert nach links, geradeaus oder nach rechts zu fliegen.

Overstable: Tendenz nach links

Stable: tendenziell geradeaus

Understable: Tendenz nach rechts

Das war die Kurzfassung. Nun etwas genauer:

Immer unter der Voraussetzung eines zu Beginn gerade (Scheibenwinkel 0) und mit rechts geworfenen Backhand-Wurfes gilt:

Mit ausreichend hoher Geschwindigkeit durchgeführt, fliegt eine Understable-Scheibe die längste Zeit eine Kurve nach rechts. Eine Stable-Scheibe fliegt lange Zeit gerade, eine Overstable-Scheibe fliegt eine Kurve nach links. Der Begriff „eine lange Zeit“ bezieht sich hier auf den ersten Teil der Flugphase, in der die Scheibe eine hohe Fluggeschwindigkeit aufweist.

Anmerkung: Der Grad der Ausprägung einer Overstable bzw. Understable-Disc unterscheidet sich je nach Scheibentyp ganz erheblich. Es gibt Overstable Scheibentypen wie z.B. eine „Latitude Stiletto“, die man auch mit noch so viel Fluggeschwindigkeit nicht dazu überreden kann geradeaus oder gar nach rechts zu fliegen. Sie wird (außer bei Veränderung des Abwurfwinkels) immer stark dazu neigen eine Linkskurve zu fliegen. Umgekehrt gibt es ebensolche Scheibentypen auch als Understable-Discs, die eine starke Neigung zu Rechtskurven besitzen. 

Soweit zur Beschreibung der ersten Flugphase (dem Highspeed-turn), bei der die Scheibe noch eine hohe Flugeschwindigkeit besitzt. Die nimmt aber im Verlauf des Fluges immer weiter ab. Dadurch gelangt sie in die zweite Phase des Fluges, den sog. “Fade”.

Wenn also die Fluggeschwindigkeit der Scheibe entsprechend abnimmt, beginnt jede Scheibe individuell (unterschiedlich stark) nach links abzudriften. Hier beginnt der sog. „Low-Speed-Fade“ oder auch nur „Fade“ genannt.

Grundsätzlich gilt: Hochgeschwindigkeitsscheiben neigen dazu viel stärker als „langsame“ Scheiben, Overstable-Scheiben neigen dazu stärker als Understable-Scheiben.

Mit entsprechender Technik, insbesondere hohem Drall, der die Scheibe stabilisiert, kann man diesen Low-Speed-Fade generell abschwächen bzw. in Kombination mit Stable- und insbesondere Understable-Scheiben sogar eliminieren, die Scheibe also bis zur Landung geradeaus fliegen lassen.

Dazu ist allerdings sehr viel Übung erforderlich.

Weitere Unterscheidungen von Under- bzw. Overstable-Discs:

Understable-Scheiben fliegen, bezogen auf die gleiche Geschwindigkeitsklasse, weiter als Overstable-Scheiben. Das obere Profil einer Understable-Scheiben ist speziell im äußeren Bereich gewölbter geformt, unter anderem ist dadurch der Auftrieb stärker ausgeprägt (auch GLIDE genannt). Eine Overstable-Scheibe ist im oberen äußeren Bereich flacher geformt, die Außenkante ist zudem weiter oben.

Anfängern ist anzuraten, mit „langsameren“ Stable- bis Understable-Scheiben zu beginnen, da sie oft noch nicht über die erforderliche Abwurfgeschwindigkeit verfügen, die die Scheibe benötigt, um ihre “normale” Flugbahn zu entwickeln. Zudem sollte man nicht in der höchsten Gewichtsklasse starten.

Wem die Scheibe dauernd stark nach links kippt, sollte umgehend zu Scheiben greifen, die einen niedrigeren Speedindex (das ist die erste Zahl der sog. Flight-Chart, mit der jede Scheibe herstellerseitig charakterisiert wird) besitzt, weil diese Scheiben eine niedrigere Abwurfgeschwindigkeit erfordern. Um Scheiben mit höherem Speedindex zielgenau werfen zu können, hilft nur weiteres Training !

Wer im Discgolf noch sehr unerfahren ist sollte vorerst nur „Putt and Approach“-Scheiben werfen, da diese Scheiben die niedrigsten Abwurfgeschwindigkeiten erfordern.

Wer bereits Frisbee-Erfahrung hat und auch schon „gerade“ werfen kann, kann sich zusätzlich an Midrange-Scheiben versuchen und bei entsprechender Übung und Handhabungssicherheit auch die ersten Driverwürfe vornehmen.

Viele Anfänger erliegen der Versuchung, mit High-Speed-Drivern Wurfweite gewinnen zu wollen. Dies kann ab und zu gelingen, aber in den meisten Fällen sind eher schlechte Resultate zu beobachten.